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April 2008

16.04.2008 Süßigkeiten für die Bauarbeiter - Böse Blicke von den Nachbarn ...
16.04.2008 Heinersdorfer Moschee bekommt Kuppel
15.04.2008 Heinersdorfer Moschee bekommt 37-Tonnen-Kuppel aufgesetzt

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Berliner Kurier, 16.04.2008
Süßigkeiten für die Bauarbeiter - Böse Blicke von den Nachbarn - Kuppel der Moschee in Pankow-Heinersdorf ist aufgesetzt
Schon von weitem ragt hinter Tankstellen und Fast-Food-Ketten ein knallroter Kran hervor. An schweren Eisenketten schwebt ein riesiges Dreieck aus Stahlbeton. Direkt vor der Baustelle hocken Polizisten gelangweilt in ihren Wagen - aus Sicherheitsgründen. «Schließlich geht es hier um eine Moschee und nicht um eine Turnhalle», erklärt der Hausmeister der Ahmadiyya Gemeinde, Isa Musa. Für die Mitglieder der muslimischen Gemeinschaft ist der Mittwoch ein besonderer Tag, deshalb fürchten sie Proteste: Die Kuppel wird auf ihre neu gebaute Moschee im Pankower Ortsteil Heinersdorf aufgesetzt. Sie ist das einzige neugebaute muslimische Gotteshaus im Osten Berlins.
Vorsichtig balanciert der Kranfahrer das rund drei Tonnen schwere Betonteil durch die Luft und hebt es auf das zweistöckige Gebäude. Zwölf sind es insgesamt, dann ist die Kuppel komplett. «Damit ist das äußere Erscheinungsbild fertig», sagt Imam Abdul Basit Tariq. Ein Richtfest gibt es in der islamischen Tradition nicht, aber für die Bauarbeiter gibt es ein kleines Fest mit arabischen Süßigkeiten.
Schließlich ist mit dem Aufsetzen der Halbkugel nach Angaben von Bauleiter Saeed Gessler der schwierigste Teil der Bauarbeiten abgeschlossen. «Anschließend wird die Kuppel mit Styropor gegen Kälte gedämmt und dann mit einem silbernen Edelmetallblech verkleidet», sagt Gessler. Ganz zum Schluss werde sie von innen mit Koranversen bemalt. Die Betonkuppel hat einen Durchmesser von neun Metern und ist vier Meter hoch. Damit ist das Gebäude samt Kuppel mit 13 Metern fast genauso hoch wie das Minarett.
«Wir hätten das Minarett gerne höher gebaut», sagt der Bauleiter. Darauf habe man verzichtet, um die Diskussion über den Bau zu entschärfen. Die Höhe des Turms reiche als Symbol. Allerdings sei das Bauwerk so konstruiert, dass es jederzeit erhöht werden könne. «Vielleicht machen wir das in 20 Jahren, wenn der Islam hier etabliert ist und es keine Diskussionen mehr über Minarette gibt», fügt Gessler hinzu.
Von Beginn an gab es gegen das Bauprojekt der 1974 von Flüchtlingen aus Pakistan gegründeten Gemeinde lautstarke Proteste, an denen sich auch Mitglieder der rechtsextremen NPD beteiligten. Imam Tariq rechnet damit, dass die Moschee im August planmäßig eröffnet wird. Dann soll es ein großes Fest geben, zu dem auch die Anwohner eingeladen werden. «Sehr wahrscheinlich werden sie nicht kommen», glaubt Tariq. Er finde ihr Verhalten unfreundlich, bete aber weiterhin für eine gute Nachbarschaft. Vielleicht brauche «die andere Seite» einfach ein wenig Zeit, sagt Tariq. Er sei froh, dass es wenigstens keine Demonstrationen mehr gebe: «Es ist alles ruhig.»
Tatsächlich wirkt die Straße wie ausgestorben, es sind kaum Menschen unterwegs. Lediglich ein dicker Mann mit schwarzer Lederjacke drückt sich vor der Baustelle herum und filmt mit einer Handkamera die Arbeiten aus allen Perspektiven. Ein Bauarbeiter glaubt, dass er zur «Gegenseite» gehört und die Filme ins Internet stellt. Auf Nachfrage sagt der Mann, er sammele «Material» über die muslimische Gemeinde - er spricht von einer «Sekte», zahlreiche Unterlagen habe er bereits zusammengetragen. «Ich warte erst einmal ab, wofür ich das Material noch gebrauchen kann», gibt er sich geheimnisvoll. Seinen Namen will er nicht nennen, wie die meisten hier.
Ein älterer Mann mit Schnauzbart und Seitenscheitel stoppt mit dem Fahrrad, um über die neuen Nachbarn zu schimpfen. «Sie wollen hier doch nur missionieren», sagt er. Das habe nichts mit Religionsfreiheit zu tun. Es sei zu befürchten, dass nach und nach immer mehr «Islamisten» in die Gegend zögen. Eine junge Frau mit blondem Zopf wohnt erst seit einer Woche in der Straße, sie fühlt sich von der Moschee nicht gestört. «Noch nicht, ich lasse mich überraschen», fügt sie hinzu. Solange die «Glocken» nicht die ganze Zeit bimmelten, sei ihr die Anwesenheit der Muslime egal.
Zwei Frauen schlendern an der Baustelle vorbei. Die ältere betont, sie persönlich habe nichts gegen die Moschee - aber «die Nachbarn». Sie spreche das Thema gar nicht mehr an, das verderbe nur die Stimmung. Sie selbst störe sich an der muslimischen Gemeinde nicht, zu dem Einweihungsfest wolle sie aber trotzdem nicht gehen. Ihre Freundin pufft sie in die Seite: «Na klar würdest du das. Man muss erst einmal offen sein.» Sie wohne nicht hier, empfinde die Moschee aber als kulturelle Bereicherung. Ihre Begleiterin guckt skeptisch, ob die Nachbarn ihr einen Besuch bei den Muslimen wohl verzeihen würden? Sie lacht laut: «Das weiß ich nicht.»

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Der Tagesspiegel, 16.04.2008
Heinersdorfer Moschee bekommt Kuppel
Auf dem umstrittenen Moschee-Neubau in Pankow-Heinersdorf soll noch an diesem Mittwoch eine 37 Tonnen schwere Kuppel glänzen. Zur Fertigstellung des Bauwerks ist es damit nicht mehr weit.
Tagesspiegel
Der Neubau für eine Moschee in Berlin-Heinersdorf bekommt  an diesem Mittwoch eine große Kuppel aufgesetzt. "Das Dach besteht aus zwölf Einzelteilen und wiegt insgesamt etwa 37 Tonnen", sagte Saeed Gessler, der Vorsitzende des Bauausschusses in der Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemeinde, die den Bau der ersten Moschee im Osten Berlins verantwortet. Mit einem Autokran werden die gebogenen Stahlbetonteile ab 9 Uhr nach oben gehoben. Der Berliner Imam Abdul Basit Tariq wird um 16 Uhr an der Baustelle erwartet. Gegen den Moscheebau hatte sich im Stadtteil Heinersdorf immer wieder Protest geregt.
Moschee soll noch 2008 fertig werden

Nach Angaben von Gessler ist die Kuppel alleine über vier Meter hoch und hat einen Durchmesser von neun Metern. In der Mitte steht ein Gerüst, das die einzelnen Segmente, die "wie gebogene Kuchenstücke aussehen", stützt. "Die Betonkuppel wird außen mit Edelmetallblech verkleidet und glänzt dann silbern", sagte Gessler. "Innen kommt noch Putz drauf." Obwohl die Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemeinde bereits 18 Moscheen in den letzten zehn Jahren deutschlandweit gebaut habe, sei Berlin eine Premiere. "Das ist unsere erste Betonkuppel, die auch im Gebäude von unten sichtbar ist." Nach Gemeindeangaben soll die Moschee noch in diesem Jahr fertiggestellt werden.
(ho/ddp)

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Berliner Kurier, 15.04.2008
Heinersdorfer Moschee bekommt 37-Tonnen-Kuppel aufgesetzt
Der Neubau für eine Moschee in Berlin-Heinersdorf bekommt am Mittwoch (16. April) eine große Kuppel aufgesetzt. «Das Dach besteht aus zwölf Einzelteilen und wiegt insgesamt etwa 37 Tonnen», sagte Saeed Gessler, der Vorsitzende des Bauausschusses in der Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemeinde, die den Bau der ersten Moschee im Osten Berlins verantwortet. Mit einem Autokran werden die gebogenen Stahlbetonteile ab 9.00 Uhr nach oben gehoben. Der Berliner Imam Abdul Basit Tariq wird um 16.00 Uhr an der Baustelle erwartet. Gegen den Moscheebau hatte sich im Stadtteil Heinersdorf immer wieder Protest geregt.
Nach Angaben von Gessler ist die Kuppel alleine über vier Meter hoch und hat einen Durchmesser von neun Metern. In der Mitte steht ein Gerüst, das die einzelnen Segmente, die «wie gebogene Kuchenstücke aussehen», stützt. «Die Betonkuppel wird außen mit Edelmetallblech verkleidet und glänzt dann silbern», sagte Gessler. «Innen kommt noch Putz drauf.» Obwohl die Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemeinde bereits 18 Moscheen in den letzten zehn Jahren deutschlandweit gebaut habe, sei Berlin eine Premiere. «Das ist unsere erste Betonkuppel, die auch im Gebäude von unten sichtbar ist.» Nach Gemeindeangaben soll die Moschee noch in diesem Jahr fertiggestellt werden.

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© www.heinersdorf-oeffne-dich.de, Initiative aus Berlin-Heinersdorf, Berlin 2007 | letzte Aktualisierung: 03.05.2010